1911 |
Jan Koetsier wird am 14. August in Amsterdam
als Sohn der Sängerin Jeanne Koetsier und des Lehrers Jan
Koetsier-Muller geboren. |
1913 |
Übersiedelung der Familie nach Berlin,
da Jeanne Koetsier dort ein Stipendium zum Gesangsstudium erhält.
Jan Koetsier-Muller ist in Berlin als Sprecherzieher für
Schauspieler tätig, u. a. an der Schauspielschule des Deutschen
Theaters. |
1927-34 |
Studium an der Hochschule für Musik
in Berlin; zunächst in der Klavierklasse von Waldemar Lütschg.
Baldiger Entschluss zum Wechsel ins Dirigierfach, hierfür
Unterricht bei Walther Gmeindl (Partiturspiel und Musiktheorie)
als Vorbereitung für die Aufnahmeprüfung. 1932/33 Dirigierstudium
bei Julius Prüwer; außerdem u. a. Klarinettenunterricht
bei seinem Mitstudenten Harald Genzmer. Prägend für
Koetsiers Laufbahn als Komponist und Dirigent sind u. a. die Begegnung
und Freundschaft mit Artur Schnabel, der an der Hochschule unterrichtet,
sowie mit dem Pianisten Leonard Shure und dem Komponisten Siegfried
Borris. |
1933/34 |
Korrepetitor am Stadttheater in Lübeck. |
1934-37 |
Engagement bei Berliner Wanderbühnen:
»Deutsche Musikbühne« und »Deutsche Landesbühne«. |
1937-40 |
Dirigent und Pianist beim Kurzwellensender
Berlin, u. a. hierfür Kompositionen und zahlreiche Arrangements
von Volksliedern aus aller Welt. |
1940/41 |
Aufgrund der deutschen Besatzung in Holland
kann Koetsier nicht wie geplant in sein Heimatland zurückkehren.
Anstelle dessen begleitet er als Pianist die Tänzerin Ilse
Meudtner auf Tourneen durch ganz Deutschland. |
1941/42 |
Dirigent der neu gegründeten Kammeropera
in Den Haag; Tourneen durch Holland. |
1942-48 |
2. Dirigent des »Concertgebouworkest«
in Amsterdam. Zusammenarbeit mit Willem Mengelberg, dem damaligen
Chefdirigenten des Orchesters, sowie zahlreichen Gastdirigenten. |
1949/50 |
Dirigent des »Residentie Orkest«
sowie Dirigierlehrer am Königlichen Konservatorium in Den
Haag |
1950-66 |
1. Dirigent des »Symphonieorchesters
des Bayerischen Rundfunks«, München (Chefdirigent:
Eugen Jochum). Zahlreiche Studioproduktionen mit den Klangkörpern
des Bayerischen Rundfunks. |
1965-76 |
Professor für Dirigieren und Leiter
des Hochschulorchesters an der Hochschule für Musik und Theater
in München. |
1976-2002 |
Nach seiner Pensionierung widmet sich Koetsier
in seinem Haus in der oberbayerischen Gemeinde Rattenkirchen hauptsächlich
dem Komponieren. Zahlreiche Werke für Blechbläser-Kammermusik
entstehen in Zusammenarbeit mit Ensembles (Auftragswerke), z.
B. mit dem »Philip Jones Brass Ensemble« dem »Slokar
Quartet«, dem »Rennquintett«, dem Posaunisten
Armin Rosin und dessen »Brass Philharmonie« sowie
u. a. mit dem »Leipziger Hornquartett« oder den »Münchner
Blechbläsersolisten«. Sein kompositorisches Œeuvre
umfasst darüber hinaus auch viele Orchesterwerke, Kammermusik
für unterschiedliche Besetzungen, Klavier- und Orgelmusik,
Lieder, Chorwerke sowie u. a. eine Oper (»Frans Hals«,
op. 39). |
1994 |
Jan Koetsier erhält das Bundesverdienstkreuz. |
2006 |
Jan Koetsier stirbt am 28. April im Wohnstift
Augustinum in München. |